12.04.2024, 19:00 Uhr
Um der guten Gelegenheit willen ... Wie die Oldenburger nach Dänemark kamen
Referent: Prof. Dr. phil. habil. Carsten Jahnke, Kopenhagen (Associate Professor for Medieval History, The Saxo Institue, University of Copenhagen)
Von 1448 bis heute regiert die Familie der Oldenburger das Königreich Dänemark. Doch wie kamen die Oldenburger Grafen in den hohen Norden? Nach der älteren deutschen Geschichtsschreibung ging es recht einfach: Der Onkel des Grafen, Adolf VIII. von Schleswig und Holstein, hat hiernach 1448 Christian (I.) den dänischen Ständen empfohlen und diese hätten ihn mit Freude gewählt. Oder in der dänischen Version: Die dänischen Stände hätten gern Adolf mit der Königinwitwe verheiratet, damit sie seine Länder erben können, doch dieser habe dankend abgelehnt und dann Christian vorgeschlagen. Das Problem ist nur, dass Adolf VIII. bereits verheiratet war und die dänischen Stände so viel Mitspracherecht bei der Wahl Christians gar nicht hatten. Stattdessen schildert ein Zeitgenosse, dass die Königinwitwe bei der Anbahnung der Heirat eine wesentliche Rolle spielte, bevor sie ihre Zustimmung zur Verbindung mit Christian gab. So heiratete dieser um der guten Gelegenheit willen nach Dänemark, wie er seinen Schwiegereltern schrieb, und schon knapp zwei Monate nach der Hochzeit gebar die Königin ihren ersten Sohn. Der Beitrag wird die Voraussetzungen und Entwicklungen schildern, die zur Etablierung eines neuen Königsgeschlechts in Dänemark führten. Es werden neuere und vielleicht auch überraschende Erkenntnisse vorgestellt werden. Und Sie lernen im Zusammenhang mit der Hochzeit auch "Tricks" der beteiligten kennen: Wann lädt man seine Schwiegereltern ein und wie reagieren diese?
Ort: Lambertussaal, Oldenburg, Markt 17 (rückwärtiger Eingang der Lambertikirche gegenüber der Nord-LB)
Zeit: 19:00 Uhr